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Isolde Meyer

Tipps zur Reisevorbereitung: Bleiben Sie gesund!

Reisevorbereitung

Nach einer guten reisemedizinischen Beratung lasst sich unbeschwerter Urlaub machen.

Alle Jahre zur Ferienzeit greift eine ansteckende Krankheit um sich: das Reisefieber. Damit der wohlverdiente Urlaub ohne Risiken und Nebenwirkungen verläuft, sollten „lnfizierte“ vor dem Reiseantritt noch einmal ihre Apotheke aufsuchen. Bundesweit haben sich mehrere Tausend Apotheken auf reisemedizinische Beratung spezialisiert, stellen individuelle Reiseapotheken zusammen, informieren über Gesundheitsgefahren am Urlaubsort und beraten zu notwendigen Impfungen.

Genug Zeit einplanen

Eine gute reisemedizinische Beratung orientiert sich nicht nur am Reiseland, sondern berücksichtigt auch Transportmittel, Reiseroute sowie Alter und Gesundheitszustand der Reisenden“, sagt Dr. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf. Der optimale Zeitpunkt für eine solche Beratung sei etwa sechs Wochen vor Reiseantritt. ,Dann kann man in Ruhe alles besprechen und vor allem noch notwendige Impfungen durchführen“, sagt Jelinek. Chronisch Kranken empfiehlt er, vor der Buchung zu klären, ob die Reise aus Sicht des Arztes vertretbar erscheint.

Auch Kurzentschlossene konnen von einer Reiseberatung profitieren: ,Die lmpfung gegen Hepatitis A ist sogar noch am Abreisetag moglich“, betont Jelinek. ,Wer stüdich der Alpen oder ostlich der Oder unterwegs ist, sollte dagegen geimpft sein“ Welche Immunisierungen ratsam sind, hangt ab von Art und Dauer der Reise, aber auch von individuellen Risiken durch Verhalten und Vorerkrankungen. Eine Impfung gegen Cholera halbiert Studien zufolge das Risiko von Durchfallerkrankungen. Auch ein Schutz vor Typhus, Gelbfieber, Japanischer Enzephalitis, Tollwut und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird häufig empfohlen.

Bestehenden Schutz überprüfen

Eine bevorstehende Reise sollte immer Anlass sein, in den Impfpass zu schauen und den Schutz gegen Tetanus, Diphtherie und Polio gegebenenfalls auffrischen zu lassen“, sagt die Münchener Apothekenleiterin Isolde Meyer. Für viele Länder wird zudem eine Malariaprophylaxe empfohlen. Da die Mittel oft starke Nebenwirkungen haben und die Wirkung dauerhaft eingenommener Arzneimittel verändern können, sollte man auf jeden Fall den Rat eines Arztes einholen, ob diese Maßnahme wirklich notwendig ist. Oft reicht auch ein Notfallmedikament aus, das die Reisenden beim Auftreten von Fieber einnehmen müssen. Die Reiseapotheke stellen Apotheker mit dem Urlauber individuell zusammen. Neben oft benötigten Medikamenten, die auch in die Hausapotheke gehören, sollte sie Mittel gegen häufige Reisebeschwerden wie Durchfall und Übelkeit enthalten“, sagt Isolde Meyer. Sonnen- und Insektenschutz, Wunddesinfektion und Verbandstoffe gehören ebenfalls zur Grundausstattung. „Außerdem fragen wir, ob der Reisende zu Bindehautentztindungen oder Harnwegsinfekten neigt“, berichtet sie. „Solche Beschwerden treten auf Reisen verstarkt auf.“ Wer regelmäßig Medikamente nehmen muss, brauche im Urlaubsland einen ausreichenden Vorrat. „Als Faustregel empfehle ich das Doppelte der benötigten Menge. Bei Flugreisen verteilt man die Präparate am besten auf zwei Gepackstücke.“ Ins Handgepäck dürfen nur Medikamente, die während des Flugs benötigt werden. „Wollen Diabetiker Insulinspritzen mit an Bord nehmen, brauchen sie eine ärztliche Bescheinigung“, sagt Jelinek. Wer starke Schmerzmittel (Opioide) braucht, sollte sich zuvor über die Regelungen des Reiselandes informieren. Allen Risiken zum Trotz sollen aber auch chronisch Kranke reisen. Jelinek: „Ich erlebe oft, dass ihr Wohlbefinden und Selbstbewusstsein sehr davon profitieren.“

@ Apotheken Umschau 07/13 – Barbara Kandler-Schmitt